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Maria Ungvari

Interview mit 71 Jahren

Die Schwangeren mussten alle zu dem Appell kommen, und wir waren da mit fünf oder sechs Schwangeren in meine Baracke. Und in Niederschöneweide, da gingen wir arbeiten in einer Fabrik. Und da war bisschen besser. Ja, wir haben nicht so viel Schläge bekommen und morgens der Appell dauerte zwei Stunden.

  • Foto Familie Ungvari, um 1935
  • Geschwister Ungvari, um 1938
  • Hochzeit Maria Ungvari und Frans Hoydonckx, 6.7.1944
  • Maria Ungvari mit Neffe und Nichte, 1945
  • Auszug Geburtenbuch KZ Ravensbrück, Januar 1945
Interview

Interview: Video, 3.34 Min. (bearbeitete Version)
Ort und Datum der Aufnahme: Heusden-Zolder (Belgien), 05.10.1994
Interviewführung: Loretta Walz
Originalsprache: Deutsch
Übersetzung: Catherine Hales
Sammlung: Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit / Pertrix-Ausstellung
Copyright: Loretta Walz Videoproduktion, Düsseldorf
Archivsignatur: dzsw8528

Biografie Maria Ungvari
Transkript / Übersetzung

Der hohe Preis des Widerstands
Nachdem deutsche Truppen 1940 Belgien besetzt hatten, schloss sich Maria Ungvari dem Widerstand an. Die Gestapo verhaftete sie am 6. August 1944. Sie kam ins KZ Ravensbrück, wo sie hart arbeiten musste.
Dort bemerkte die 21-jährige, dass sie schwanger war.
Im Herbst 1944 brachte die SS Maria Ungvari nach Berlin, wo sie bei Pertrix in der Füllerei Zwangsarbeit leistete und mit gesundheitsschädlichen Materialien in Kontakt kam. Die SS schickte sie wieder nach Ravensbrück, wo sie im Januar 1945 einen Sohn zur Welt brachte. Der Lagerarzt nahm ihr das Kind weg; sie sah es nie wieder.
Kurz vor Kriegsende kam sie in das KZ-Außenlager Beendorf. Dort montierte sie Steuerungs-Teile für die V1-Flugbombe. Nach ihrer Befreiung wog sie 28 kg und litt an Thyphus.

The high price of resistance
After German troops occupied Belgium in 1940, Maria Ungvari joined the resistance. The Gestapo arrested her on 6 August 1944. She was sent to do hard labour at Ravensbrück concentration camp.
There, Maria, then 21 years old, realised that she was pregnant. In autumn 1944, the SS transported her to Berlin. She was a forced labourer at the Pertrix filling section where she constantly had to work with hazardous materials. Sent back to Ravensbrück concentration camp by the SS, she gave birth to a baby boy in January 1945. The camp doctor took her son away; she never saw him again.
In early 1945, she was transferred to Beendorf sub-camp and assembled guidance system parts for teh V1 flying bomb. When she was liberated, she had typhus and weighed 28 kilos.