Abschrift:
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Liebe Leiterin der Gruppe, Gisela Wenzel!

Ich, der Antragsteller, der „Ostarbeiter“ xxxxx, geboren 1926 am 4. März, wurde 1942 gewaltsam nach Deutschland verschleppt (oder verschleppt am 4. März – dies grammatikalisch unklar) und 1945 von den Amerikanern befreit. Ich weiß nur, dass ich als Elektriker gearbeitet habe. Zur Arbeit und von der Arbeit zurück hat man uns ständig unter Bewachung geführt.

Jetzt gibt es Entschädigung, und ich kann sie nicht bekommen, weil ich mich nicht erinnern kann, wie das Werk und die Siedlung hießen, ich weiß nur, dass man dort Amphibienfahrzeuge hergestellt hat, Flugzeuge, Motoren für Flugzeuge, Anti-Panzer-Minen und anderes. Das Werk befindet sich erhöht an einem Kanal. Durch den Kanal fahren Lastkähne mit Holz, daneben liegt ein Elektrizitätswerk, überall das große Territorium des Werkes, und unweit davon eine Kirche. Ich bitte Euch Liebe, helft mir, meine Arbeitsstelle zu finden. Ich bin 73 Jahre alt, gesundheitlich geht es mir schlecht, das Leben ist schwer, und ich kann keine Entschädigung bekommen.

Aber ich verliere die Hoffnung nicht, dass Ihr mir helfen werdet.
Im voraus Dank

Meine Adresse: Ukraine
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DZSW 1359
Kurzbeschreibung

Der gebürtige Ukrainer Iwan I. I. wurde 1942 nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt, wo er als Elektriker tätig war.

 

Herkunftsland: Ukraine

Geburtsjahr: 1926

Angaben zur Zwangsarbeit

© Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit / Slg. Berliner Geschichtswerkstatt

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