Abschrift: xxxx
Bittgesuch

Ich, xxxx wurde während des Warschauer Aufstands aus Warschau ins Deutsche Reich zur Zwangsarbeit verschleppt, in die Ortschaft Ludwigshafen, wo ich in der Reichsbahnwerkstatt als Schlosser arbeitete. Dort arbeitete ich vom August 1944 bis zum Januar 1945. Im Januar trieben uns die Deutschen eines Nachts weiter und brachten uns in einer Schule unter. Es gab Gerüchte und Überlegungen, die zu unseren Ohren kamen, dass man uns am nächsten Tag zur Vernichtung bringen würde. Meine Füße waren abgeschürft, verstümmelt. Erschrocken versteckte ich mich in dem Keller, hinter den Röhren, die da oben lagen, und so hielt ich bis zum nächsten Tag aus. Am nächsten Morgen gelang es mir, auf eigene Faust zu fliehen. Ich möchte nicht beschreiben, was ich erlebte, denn es ist allzu lang und schmerzhaft, aber irgendwie ist es mir gelungen.
Ich wende mich mit der Bitte, mein Entschädigungsverfahren zu beschleunigen. Jedes Mal bekomme ich eine positive Antwort, daß ich warten soll. Der Wojewoschaft-Vorstand des Verbandes der vom 3. Reich Geschädigten Polen, denn ich wandte mich an sie, ließ mich warten, aber ich bin 80 und warte schon lange.
Ich bitte, meine Angelegenheit möglichst schnell zu bearbeiten und sie positiv zu erledigen.

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DZSW 1370
Kurzbeschreibung

Als gefangener Widerstandskämpfer des Warschauer Aufstandes wurde Hanas W. nach Ludwigshafen zur Zwangsarbeit verschleppt, wo er für eine Reichsbahnwerkstatt bis zu seiner Flucht tätig war.

 

Herkunftsland: Polen

Geburtsjahr: 1917

Angaben zur Zwangsarbeit

© Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit / Slg. Berliner Geschichtswerkstatt

© Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit / Slg. Berliner Geschichtswerkstatt