Abschrift: xxxxx

xxxxx geb. am 9.8.1926 in Siedlec, Ausbildung: 6 Klassen der Grundschule.

Im Alter von 17 Jahren wurde ich am 18. Oktober 1943 nach Potsdam verschleppt, wo ich 14 Tage in einer Netzfabrik arbeitete. Dann wurde ich nach Berlin-Spandau zur Waffenfabrik Spreewerk versetzt. Ich arbeitete in der Dreherei, 12 Stunden täglich in zwei Schichten. Das Lager hatten wir in der Nähe der Fabrik, aber ganz kurz, denn während eines Luftangriffs brannte es nieder. Dann waren wir im Lager in Egepul (?) am Flugplatz, von wo es sehr schwer war, nach den nächtlichen Bombardierungen zur Arbeit zu gelangen. Das dauerte auch nicht sehr lange, denn als das Lager bombardiert wurde, brachte man uns nach Spandau.
Das Essen war nicht schlecht, da wir die Lebensmittelkarten hatten. Was die Freizeit betrifft: bis 18 Uhr blieben wir in der Fabrik, dann ab 20 Uhr im Bunker, der in der Nähe des Lagers in der Erde ausgehoben war. Die Zusammenarbeit mit den deutschen Arbeitern verlief gut.
Im Februar 1944, als das vierte Stockwerk der Fabrik verbrannte, brachte man uns zum Spreewerk nach Grottau. Zusammen mit uns ging unser Chef mit seiner Frau, Tochter und deren Kind. Seinen Namen weiß ich nicht mehr. Aber er war ein sehr guter Mensch.
Ich schicke Ihnen mein Foto aus dem Ausweis des Betriebs, in dem ich arbeitete. Andere Dokumente habe ich nicht, da sie während der Bombardierung vernichtet wurden, und den Betriebsausweis hatte ich immer in der Tasche. Er war aber so sehr beschädigt, daß nur das Foto von ihm blieb. Ich schrieb an den Internationalen Suchdienst in Arolsen und bekam die Antwort, daß ich geduldig warten soll, da sie viele solcher Anfragen haben.