WORKSHOPS
In den Workshops können sich die Teilnehmer intensiver mit dem Thema NS-Zwangsarbeit auseinandersetzen. Das Angebot richtet sich an Schüler der Sekundarstufen I und II und an Jugend- und Erwachsenengruppen ebenso wie an Studenten und unterschiedliche Berufsgruppen. Individuelle Schwerpunkte werden nach Absprache und Möglichkeit gesetzt.
Lebensgeschichten aus dem Zwangsarbeiterlager
Biografisches Lernen
Ab 9. Klasse (alle Schultypen)
Dauer: 3 bis 4 Stunden
Was hieß Zwangsarbeit im Nationalsozialismus?Wiewirkte sich die NS-Rassenhierarchie auf das Leben Einzelne raus? In diesem Workshop beschäftigen sich die Teilnehmenden mit biografischen Quellen: mit persönlichen Dokumenten und Fotos sowie Auszügen aus Interviews mit Zwangsarbeitern. Die Schülerinnen und Schüler lernen außerdem verschiedene Quellen zum Nationalsozialismus kennen. Der Workshop eignet sich gut als Einstieg in das Thema.
Schüler erforschen NS-Zwangsarbeit
Schülerselbstführung
Ab 9. Klasse (alle Schultypen)
Dauer: 3 bis 4 Stunden
In Kleingruppen erforschen Schüler selbstständig auf dem Gelände und in den Ausstellungen Aspekte der NS-Zwangsarbeit: Welche Geschichte hat das Lager? Wie wurden Zwangsarbeiter rekrutiert? Wie sah ihr Lebens- und Arbeitsalltag aus? Was geschah bei Luftangriffen? Wie wurden Fluchten geahndet? Welche Überlebensstrategien und Freiräume schafften sich die
Zwangsarbeiter? Materialmappen unterstützen die Arbeit. Die Ergebnisse werden anschließend in einer Selbstführung präsentiert.
Akteure der Zwangsarbeit
Lernen mit Quellen
Ab 9. Klasse (alle Schultypen), Erwachsene
Dauer: 4 bis 5 Stunden
Zwangsarbeit kannte nicht nur Täter und Opfer, sondern auch Profiteure, Helfer und Zuschauer. Welche Handlungsspielräume hatten die jeweiligen Akteure? Damit beschäftigen sich die Teilnehmenden in diesem Workshop. Materialgrundlage sind Biografien, verschiedene Quellen aus der NS-Zeit und die Dauerausstellung „Alltag Zwangsarbeit 1938-1945“.
Heile Welt oder schöner Schein? Fotos von Zwangsarbeitern
Fotointerpretation
Ab 9. Klasse (alle Schultypen), Erwachsene
Dauer: 4 Stunden
Fotos von Zwangsarbeitern zeigen oft gepflegte, lächelnde Menschen. Die Bilder widersprechen damit den Erwartungen an Opferfotos. Heile Welt oder schöner Schein? In diesem Workshop setzen sich die Teilnehmenden kritisch mit Fotos als Quelle zur NS-Geschichte auseinander. Eingesetzt werden Methoden wie die klassische Bildinterpretation sowie die „segmentelleBildanalyse“. Diese freie und assoziative Form der Analyse teilt Fotos in Segmente ein, die jeweils einzeln interpretiert werden. So wird der genaue Blick auf historische Fotos geschult.
Vom Verbündeten zum „Verräter“. Erfahrungen italienischer Militärinternierter
Ab 9. Klasse (alle Schultypen)
Dauer: 3 bis 4 Stunden
Die italienischen Militärinternierten waren dem Hassder Nationalsozialisten in besonderer Weise ausgesetzt. Galten die ehemaligen Verbündeten doch als „Verräter“. Anhand von Selbstzeugnissen und Quellen aus der Dauerausstellung „Zwischen allen Stühlen“ bearbeiten die Teilnehmenden zentrale Aspekte des Themas: Wie wirkte sich die NS-Propaganda auf den Alltag der italienischen Militärinternierten aus? Unter welchen Bedingungen mussten sie leben und arbeiten? Warum wurden sie 1944 zu zivilen Zwangsarbeitern erklärt? Der Umgang mit den italienischen Militärinternierten beeinflusst die deutsch-italienischen Beziehungen bis in die Gegenwart. Daher nimmt auch die Diskussion über Fragen von Entschädigung und Erinnerung im Workshop einen breiten Raum ein.